Studien- und Berufsorientierung am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium
aus: Rahmenkonzept des Ausbildungskonsens NRW „Berufsorientierung als Bestandteil einer schulischen individuellen Förderung“ Selbstständigkeit und Eigenverantwortung sind unter anderem wesentliche Ziele von Unterricht und Erziehung am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Der Erwerb von Wissen und Kenntnissen sowie der Ausbau von Fähigkeiten muss jedoch über das eigentliche Unterrichtsgeschehen hinausgehen, damit sich die Schülerinnen und Schüler in der späteren Erwachsenenwelt orientieren und sich dort einen Platz suchen können. Im Zentrum eines späteren Erwachsenenlebens stehen auch die weitere Ausbildung und die Berufswahl, auf die die Schule vorbereiten muss.„Schülerinnen und Schüler werden befähigt, verantwortlich am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Leben zu gestalten. Im Sinne einer individuellen Förderung ist der soziokulturelle Hintergrund der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen.
Ein gesichertes Fundament an fachlichen Grundlagen und sozialen Kompetenzen stellt auch die Voraussetzung für einen gelingenden Einstieg in das Berufsleben dar. Eine gute Berufsorientierung, die einen verbindlichen Teil der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schulen darstellt, soll forciert werden.“
Die Studien- und Berufsorientierung vernetzt mehrere Fächer miteinander, insbesondere das Fach Deutsch und Politik bzw. Sozialwissenschaften, so dass ein ganzheitlicher Ansatz bei der Studiums- und Ausbildungsfindung gewährleistet werden kann. Erfahrungsgemäß schließt die überwiegende Mehrheit unserer Schülerinnen und Schüler die Schulzeit mit dem Abitur nach 12 Jahren ab, so dass Informationen über Studiengänge, (Fach)Hochschulangebote oder auch Praktika in der gesamten SII einen großen Raum einnehmen. In der Sekundarstufe I, insbesondere nach Klasse 8, stellt sich für einige Schülerinnen und Schüler die Frage, ob sie den Weg einer Ausbildung beschreiten wollen. Auch an dieser wichtigen Stelle der Schullaufbahn bieten wir umfangreiche Informations- und Hilfsangebote an, um eine Entscheidung bzgl. des weiteren Ausbildungsweges möglichst fundiert treffen zu können.
Spiralcurriculum
Gemäß der schulinternen Curricula aller Fächer erlernen die Schülerinnen und Schüler zum Erreichen neuer Kompetenzen zugleich neue Methoden der Materialerarbeitung und des Zusammenarbeitens. Die Methodenarbeit, die grundlegende Fertigkeiten stetig erweitert, verfeinert sich im Verlauf der Schulzeit, so dass die Jugendlichen immer mehr in die Lage versetzt werden, sich die sie umgebende Welt selbständig und immer in komplexeren Zusammenhängen zu erschließen. Das in den einzelnen Fächern geleistete Erlernen von Methoden und Sozialformen wird bei der Berufsorientierung aufgegriffen, so dass ein immer größer werdendes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge in der Arbeitswelt heranwächst.
Betreuung durch Lehrkräfte
Seit dem Schuljahr 2016/2017 befasst sich ein Team aus acht Kolleginnen und Kollegen mit der Berufswahlorientierung und dem KAoA-Prozess am Freiherr-vom-Stein- Gymnasium. Der StuBo (Koordinator für Studien- und Berufsorientierung) kümmert sich um die organisatorischen Belange des Praktikums / Dualen Praktikums, der PA, der BFE, den Hochschultagen, den Berufsmessen sowie den damit verbundenen Aufgaben.
Zentrale Handlungsfelder für die Umsetzung von KAoA
Potentialanalyse, Berufsfelderkundung und Portfolioinstrument
Um eine reflektierte Berufs- und Studienwahl am Ende der Schulzeit treffen zu können, nutzen wir die infolge des Ausbildungskonsens vom 18.11.2011 entwickelten und festgelegten Standardelemente vor dem Hintergrund der an unserer Schule gegebenen Bedingungen. Ab der Jgst. 8 beginnt eine prozessbegleitende Beratung der Schüler und Eltern, die durch die Kooperation mit der BA (Bundesagentur für Arbeit) und externen Partnern (z. Zt. u.a. dem Berufsförderungswerk der Bauindustrie e.V. in Essen) ergänzt wird. Zudem ist die Berufsorientierung in den schulinternen Curricula verankert. Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen in der Jgst. 8 die Potentialanalyse (PA), das erste zentrale Handlungsfeld von KAoA. Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie in Essen führt die PA ganztägig durch. Am Standort in Essen wird die Klasse in vier Gruppen unterteilt, die dann jeweils ihre handwerklichen Fähigkeiten, ihre Teamfähigkeit, ihre Geschicklichkeit ausprobieren und ihr Allgemeinwissen beweisen können. Die Hin- und Rückfahrt wird von der Schule organisiert und durchgeführt und jede Klasse wird von einer/einem Lehrer(in) begleitet. In der Woche nach der PA finden in der Schule Rückmeldegespräche statt, die ca. 15 Minuten dauern und die Rückmeldung zu den erzielten Ergebnissen bieten. Die Schule versucht die Terminvergabe so einzurichten, dass Eltern an diesem Gesprächen auch teilnehmen können, so dass auch gemeinsam über die weitere Schul- und Ausbildungslaufbahn gesprochen werden kann. Die Ergebnisse der PA werden im Berufswahlpass NRW (BWP, Portfolioinstrument) dokumentiert, der bis zum Schulabschluss kontinuierlich weitergeführt werden soll. In diesem werden auch der Praktikumsbericht sowie Bescheinigungen / Zeugnisse der Praktika oder Beratungsgespräche gesammelt, so dass mithilfe des BWP eine Beratung bzgl. des weiteren Ausbildungs- und Studienwegs erfolgen kann. Darüber hinaus finden in der gleichen Jgst. die Berufsfelderkundung (BFE) statt, in der die Schülerschaft erste praktische Einblicke in drei unterschiedliche Berufsfelder bekommen. Zu Beginn des Schuljahres werden hierfür drei Termine festgelegt. Die Jugendlichen suchen sich selbstständig einen Betrieb, in dem sie ein Berufsfeld möglichst aktiv erkunden können.(Siehe auch „Beratung in der Mittelstufe“). Diese einzelnen Maßnahmen münden in die sog. „Anschlussvereinbarung“, in der die nun folgenden Schritte für die zukünftigen Entscheidungen im Berufs- und Studienwahlprozess festgehalten werden. Die angeführten Maßnahmen werden in Kooperation mit der Kommunalen Koordinierungsstelle (KoKo) umgesetzt.
Umsetzung der Standardelemente der Berufs- und Studienorientierung
Erste Kontakte zur Berufswelt erfolgen meist im Politik- und Deutschunterricht der Jgst. 6, in denen die Themen „Arbeitswelt“, „Arbeit“ oder auch „Zukunftsgestaltung“ behandelt werden. In Jgst. 7 kommen wirtschaftliche Grundlagen im Politikunterricht hinzu. Über die inhaltlichen Bezüge hinaus werden jedoch in allen Fächern Sozialformen eingeübt, die im späteren Berufsleben von hoher Relevanz sind: das Arbeiten im Team, die sinnvolle Aufteilung von Arbeit, das Zusammenführen von (Teil)Ergebnissen, Konfliktlösungen zwischen Gruppenmitgliedern, das Strukturieren von Arbeitsschritten auf Mikro- und Makroebene, die Präsentation von Resultaten in unterschiedlichen Darstellungsformen oder auch die Reflexion über mögliche alternative Lösungswege sowie Unstimmigkeiten im Erarbeitungsprozess, die diesen ineffizienter gemacht haben.Im Rahmen des Deutschunterrichts der Klasse 9 wird das Verfassen einer Bewerbung erlernt, die den aktuellen formalen Kriterien entspricht. Dazu gehören neben einem Anschreiben auch das Anlegen eines Lebenslaufes und eine angemessene Formatierung des Schreibens. Darüber hinaus können Bewerbungssituationen geübt und Hilfen zur Gesprächsführung gegeben werden. Da am Ende des Berufsorientierungspraktikums eine Praktikumsmappe abgegeben werden muss, werden auch der Aufbau und inhaltliche Kriterien erarbeitet und verbindlich festgelegt (Kriterien gelten für die gesamte Jahrgangsstufe). Gemäß den Kernlehrplänen erreichen die Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen neue Kompetenzniveaus in Verbindung mit einem wachsenden Methodenverständnis, das sie fächerübergreifend einzusetzen vermögen.
Berufsvorbereitung in der Jgst. 9 (Siehe auch „Beratung in der Mittelstufe)
Im Laufe des Schuljahres besuchen die neunten Klassen das Berufsinformationszentrum (BIZ) der Arbeitsagentur Oberhausen. Der zuständige Berater des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums stellt Möglichkeiten der Berufsfindung vor, wozu u.a. Kompetenzchecks, Informationsveranstaltungen von Universitäten, Hochschulen und Betrieben sowie Informationsmaterial zu Studiums- und Ausbildungsvoraussetzungen gehören. Nach dieser Einführung sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, das BIZ nach Bedarf selbstständig zu nutzen. Ein Berufsberater steht auch mehrmals im Schuljahr bei uns in der Schule für Gespräche zur Verfügung und kann jederzeit nach einer Terminvereinbarung in der Arbeitsagentur Oberhausen (Mülheimer Str. 36, 46045 Oberhausen) zur Beratung aufgesucht werden.
Wer in die Arbeitswelt neu einsteigt, muss sich auch mit dem Sozialversicherungswesen in Deutschland auseinandersetzen. Aus diesem Grund kooperieren wir mit der Barmer Ersatzkasse, die Fachleute zum Sozialversicherungswesen an die Schule schickt, die in grundlegenden Vorträgen und Übungen den Jugendlichen das komplexe Thema näher bringen und problematisieren. Im Rahmen dieser Kooperation ist es uns als Schule wichtig, dass an das vorhandene Geschichts- und Politikwissen der Schülerinnen und Schüler angeknüpft und dieses reaktiviert wird. In der Jgst. 8 haben die Klassen im Kontext des Themenfeldes „Industrialisierung“ im Fach Geschichte die Anfänge der Sozialpolitik Bismarcks kennen gelernt und im Fach Politik den „Sozialstaat Deutschland“.
Auch wenn es für ein Berufsorientierungspraktikum selten vorkommt, dass man sich in ein Bewerbungsgespräch begeben muss, ist es dennoch wichtig, sich rechtzeitig mit dieser Situation auseinanderzusetzen, da sich in einer solchen die Zukunft entscheiden kann. Die AOK Oberhausen führt mit jeder Klasse ein Bewerbungstraining durch, in dem die Schülerinnen und Schüler die ungewohnte Situation zunächst kennenlernen, grundsätzliche Regeln des Bewerbungsgesprächs erläutert bekommen und anschließend sich selbst in Übungen ausprobieren dürfen, wie sie sich in den unterschiedlichen Rollen verhalten würden. Fachleute geben ein strukturiertes Feedback, mit dem sich die Jugendlichen im Anschluss auseinandersetzen.
Das Bewerbungstraining wird durch die Simulation eines Einstellungstests abgerundet. Unter realitätsnahen Bedingungen müssen die Schülerinnen und Schüler Fragen zum Allgemeinwissen oder auch in Bezug auf ihre mathematischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. In der abschließenden Auswertung und Reflexion werden u.a. Tipps zum erfolgreichen Bestehen eines solchen Tests gegeben und die Funktion von Aufgabentypen behandelt.
Gemeinsam mit Partnern auf Studium und Beruf vorbereiten (regionale Vernetzung)
Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur mit dem Abitur aus der Schule entlassen, sondern sie zugleich rechtzeitig an die Studien- und Berufswelt heranführen. Dabei stehen uns starke Partner wie die Universität Duisburg-Essen, die TU Dortmund oder auch die Universität Düsseldorf im Rahmen des Projekts „Partner für Schule“ zur Seite. Durch den „Arbeitskreis Schule-Beruf“ ist der regelmäßige Austausch mit den anderen Oberhausener Schulen sowie zur Kommunalen Koordinierung (KoKo) für die Belange des KAoA-Prozesses gewährleistet. Häufig sind auch Vertreter des Bildungsbüros Oberhausen oder auch aus der Wirtschaft zu Gast, so dass eine breite Plattform zur Verfügung steht, Belange der Berufs- und Studiumsvorbereitung zu erörtern. In diesem Arbeitskreis wird regelmäßig über die Ausbildungssituation in Oberhausen informiert, rechtliche Fragen geklärt und auch mit neuen Berufseinsteiger-programmen vertraut gemacht.Die seit dem Schuljahr 2010/2011 bestehende Kooperation mit dem Unternehmerverband Oberhausen („Haus der Unternehmer“, HdU) im Rahmen des Projekts zur „Vertieften Berufsorientierung“ nach § 33 SGB III i.V.m. § 421 q SGB III musste im Jahre 2015 zugunsten der Vereinheitlichung durch „KAoA“ beendet werden. Das HdU kann uns jedoch weiterhin regelmäßig Experten aus dem Bereich der Wirtschaft, die als Fachleute in den Unterricht kommen, vermitteln, um für Fragen zur Verfügung zu stehen. Besonderer Vorteil ist hierbei, dass regionale Daten und wirtschaftliche Zusammenhänge im Vordergrund stehen und zudem besonders aktuelles Datenmaterial in den Unterricht einfließen kann. Ferner haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, auch außerhalb des Berufsorientierungs-praktikums über diese Kooperation an Praktikumsplätze zu gelangen, die sie z.B. während der Ferien nutzen können. Das HdU veranstaltet zudem regelmäßig Informationsbesuche bei Unternehmen der Region, um den Studien- und Berufsberatern der Schulen die Möglichkeiten der lokalen Wirtschaft als Arbeitgeber und Anbieter von Ausbildungsplätzen aufzuzeigen. Über den engen Kontakt zu Unternehmen kann die Schülerschaft aus erster Hand mehr über Ausbildungsbedingungen oder Einstellungsvoraussetzungen erfahren, so dass eine gezielte Beratung der Schülerschaft stattfinden kann.
Die Kooperation mit den Oberhausener Berufskollegs ermöglicht es den Klassen der Jgst. 9 und der Jahrgangsstufe EF, am „Tag der offenen Tür“ eines der Berufskollegs zu besuchen.
Das Berufsorientierungspraktikum in der EF
Das Berufsorientierungspraktikum findet in der Jgst. 10 statt. Diese Jahrgangsstufe wurde bewusst so gewählt, weil sich so für unsere Schüler ein Zielkonflikt gut lösen ließ: Für immer mehr Praktikumsstellen müssen die Praktikantinnen und Praktikanten mindestens 16 Jahre alt sein (z.B. Kitas) und diese Bedingung wird in der Jgst. 10 bereits von vielen Schülerinnen und Schülern erfüllt. In dieser Jahrgangsstufe ist das Interesse für den Arbeitsmarkt und die eigene berufliche Zukunft erstmals so groß, dass konkret nach Tätigkeitsfeldern entsprechend individueller Interessen und Fähigkeiten gesucht werden kann. Sollten sich Schülerinnen und Schüler jedoch nach der Jgst. 10 für einen Wechsel in eine Ausbildung entscheiden, kann das Praktikum hierbei eine sinnvolle Entscheidungshilfe sein. Die Bewerbung für den Praktikumsplatz soll selbstständig und nach den erlernten Kriterien für eine formgerechte Bewerbung erfolgen. Die Schüler und Schülerinnen der Jgst. 9 haben bis Ostern Zeit, sich einen Praktikumsplatz zu besorgen und eine Rückmeldung abzugeben. Sollten Schwierigkeiten auftreten, steht der StuBo mit Tipps und Hilfen zur Seite, in Ausnahmefällen kann dieser auch Praktikumsplätze (kurzfristig) organisieren. Der Betrieb erhält ein Anschreiben, in dem die Rahmenbedingungen des Berufsorientierungspraktikums erläutert und explizit auf den Versicherungsschutz durch die gesetzliche Unfallversicherung durch die Schule hingewiesen wird.Das Praktikum wird in Absprache mit den anderen Oberhausener Schulen in der zweiten und dritten Novemberwoche absolviert. Eine Kollegin / Ein Kollege besucht den/die Schüler(in) einmal während des Praktikumszeitraums und führt zudem Gespräche mit dem Betrieb über die Teamfähigkeit und die Tätigkeitsfelder der/des Praktikantin/en. Die Schule stellt dem Kollegium hierfür einen Leitfaden zur Seite, der Gesprächshilfen sowohl für die Rückfragen beim Betrieb, als auch mit der / dem Praktikantin/en beinhaltet. Zudem haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, dem Betrieb ein standardisiertes Bewertungsraster vorzulegen, so dass die/der Praktikant(in) eine Rückmeldung vom Praktikumsbetrieb über die erbrachte Leistung erhält. Neben zwölf vorgegebenen Kriterien (u.a. Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Ausdauer und Auftreten) können die Betriebe auch individuelle Ratschläge und Anmerkungen auf diesem Zeugnis eintragen. Im Anschluss an das Praktikum wird eine Evaluation durchgeführt, in der die Jugendlichen sowohl zu den vorgestellten Maßnahmen der Berufsfindung und Information sowie dem Ablauf des Praktikums selbst befragt werden. Die Ergebnisse der schriftlichen Erhebung werden im Rahmen einer Ausstellung der Praktikumsmappen der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Feedback der Schülerinnen und der Schüler bietet in jedem Jahr die Möglichkeit der selbstkritischen Überprüfung der Durchführung des Berufsorientierungspraktikums, auch können durch die Reflexion Chancen zur Verbesserung wahrgenommen werden.
Das Duale Berufsorientierungspraktikum
Seit dem Schuljahr 2010 bieten wir das „Duale Berufsorientierungspraktikum“ an, das interessierte Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen zunächst an das Studium an der Hochschule und in einer zweiten Phase an den praktischen Teil in einem Betrieb heranführt. In Zusammenarbeit mit dem Akademischen Beratungszentrum der Universität Duisburg-Essen (ABZ) werden seit 2011 weitere fünf duale Berufsorientierungsplätze zur Verfügung gestellt, so dass nun jedes Schuljahr 20 Schülerinnen und Schüler diese Form des Praktikums wahrnehmen können. Der Pilotversuch des Schuljahres 2015/16 hat gezeigt, dass sich Jugendliche der Jgst. 10 sehr selbstständig an der Universität orientieren und an Veranstaltungen teilnehmen können. Zur Vorbereitung auf den Universitätsbesuch finden Vorbereitungsseminare statt, in denen mit den Studienberatern des ABZ bereits im Vorfeld Stundenpläne erarbeitet und die Abläufe der zwei Wochen besprochen werden. Während der Zeit ist ein Mitarbeiter des ABZ sowie der Studien- und Berufskoordinator der Schule jederzeit für die Schülerinnen und Schüler ansprechbar und erreichbar, so dass eine individuelle Betreuung gewährleistet werden kann. Der StuBo führt auch den Praktikumsbesuch an der Universität durch und ist bei der Einführungs- und Auswertungsveranstaltung zugegen, um sich um abzeichnende Schwierigkeiten rechtzeitig kümmern zu können.
Im Zeitraum des Halbjahreswechsels findet die zweite Phase des Dualen Praktikums statt: Die Schülerinnen und Schüler suchen sich selbstständig ein Unternehmen, dass (möglichst) Arbeitsplätze bereitstellt, die einen (Fach)Hochschulabschluss verlangen. Hier bewerben sich die Jugendlichen eigenständig, wobei ihnen auch das „Haus der Unternehmer“ (HdU) hilfreich zur Seite steht. Mit seinen Kontakten zur regionalen Wirtschaft, insbesondere der Metallindustrie, kann das HdU Praktikumsplätze vermitteln, die nicht ohne weiteres zu bekommen sind. Darüber hinaus unterstützt das HdU jede Praktikumsbewerbung mit einem Schreiben, dass an die Unternehmen appelliert, positiv bzgl. des Praktikumsplatzes zu entscheiden. Die Kooperation mit dem HdU hilft auch den Schülerinnen und Schülern vermehrt bei großen Unternehmen unterzukommen, die eine größere Anzahl unterschiedlicher Arbeitsplätze anbieten, die eine akademische Ausbildung erfordern.