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Thomas Meisel

Gewässeruntersuchung am Reinersbach

Am 17. August machte der Umweltbus Lumbricus – eine Art rollendes Klassenzimmer und mobile Umweltstation – Halt am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Dieser bietet die Möglichkeit, praktischen Biologieunterricht vor Ort zu erleben.

Ziel war die Untersuchung des heute renaturierten Reinersbachs in der Nähe der Schule mit dem Biologie Grundkurs von Herrn Meisel. Das Gewässer war nämlich bis vor einigen Jahren noch ein stark verschmutzter Abwasserkanal, der in die Emscher mündet. Das Angebot des Umweltbusses verknüpft Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem Thema Ökologie des Curriculums der Oberstufe. In diesem Zusammenhang konnten die Schülerinnen und Schüler des Kurses eine Bestandsaufnahme der heutigen Gewässergüte des ehemaligen „Köttelbachs“ machen.
Ausgestattet mit Sieben, Messgeräten und Bestimmungsbüchern, machten sie sich auf, die Flora und Fauna des Bachs näher zu erforschen. Im Anschluss daran hatten sie die Gelegenheit, ihre Proben unter professionellen Bedingungen im Umweltbus auszuwerten. Bei diesem handelt es sich um ein kostenloses öffentliches Bildungsangebot des nordrhein-westfälischen Umwelt- und Schulministeriums, das in diesem Fall von Herrn Meisel für seinen Biologie Grundkurs bereits ein halbes Jahr im Voraus organisiert wurde. Die Gewässeruntersuchung wurde dabei von Frau Stefanie Horn von der NUA (Natur- und Umweltschutz Akademie NRW) angeleitet. Aufgeteilt in drei Gruppen machten die Schülerinnen und Schüler interessante Entdeckungen zur Güte des Gewässers.

Die Gruppe, die sich mit der Strukturgüte beschäftigte, konnte aus der Kartierung eines Teilabschnitts des Reinersbachs und der Bestimmung der dort heimischen Pflanzen feststellen, dass das Gewässer trotz Renaturierungsmaßnahmen immer noch zu stark eingetieft ist und es zu wenige Kurven für Auen gibt. Tiere und Pflanzen haben dadurch nicht die Möglichkeit sich anzusiedeln. Auch sind noch zu wenige Bäume gepflanzt, die einen Erosionsschutz ermöglichen und mit ihrem Schatten die Wassertemperatur für Lebewesen angenehmer machen würden. Insgesamt lässt sich eine mäßig bis gute Strukturgüte erkennen.

Die chemische Untersuchung durch eine andere Gruppe ergab, dass die Gewässergüte mit mäßig bis unbefriedigend noch immer nicht den Normen entspricht und dass der Bach schlimmstenfalls umkippen könnte. Einige Werte waren schon ganz gut, doch bei der Einschätzung wird sich immer am schlechtesten Wert orientiert.

Die letzte Gruppe fand bei ihrer Untersuchung zahlreiche interessante Tiere, wie etwa Wasserläufer, Wasserkäferlarven und sogar Wasserskorpione, die wie durch einen Schnorchel mithilfe eines Rohres Sauerstoff atmen. Von Bedeutung waren jedoch die gefundenen Bachflohkrebse, Köcherfliegenlarven und Strudelwürmer, die als Zeigerorganismen für die biologische Gewässergüte dienen. Die Ansiedlung dieser Arten attestierte dem Reinersbach wiederum eine gute Wasserqualität und gibt Hoffnung, dass die bisherigen Maßnahmen Früchte tragen, aber vor allem auch, dass es sich lohnt, dran zu bleiben und die Renaturierung voranzutreiben.

Am Ende des Tages waren die Schülerinnen und Schüler überrascht, wie viel Leben in so einem Bach in ihrer Nähe zu finden ist und dass sie ihr biologisches Abiturwissen auch einmal praktisch erproben konnten.

Es lohnt sich also, die Entwicklung des Reinersbachs weiter im Blick zu behalten, sodass eine weitere Zusammenarbeit von Herrn Meisel mit dem LUMBRICUS-Umweltbus in naher Zukunft mit dem nächsten Biologiekurs ausgemacht wurde.

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